Die Sierra Salvada - Unter Geiern
- Helmuth Lauscher
- 12. Sept. 2022
- 1 Min. Lesezeit
Mein Aufenthalt in Orduna kam ehrlich gesagt eigentlich hauptsächlich dadurch zustande, dass ich von speziellen Bewohnern der Sierra Salvada gelesen hatte.
Von Geiern, von Gänsegeiern, um genau zu sein.

Ich hielt mir also einen Tag frei für die Suche nach den besagten Vögeln. Der Weg nach oben auf den Monte Txarlazo Mendia sah von unten – vorsichtig ausgedrückt – beeindruckend aus, immerhin ein Höhenunterschied von ca. 650 Metern auf kurze Entfernung. Da ich definitiv nicht die geborene Bergziege bin (und schon gar nicht klettern kann), fragte ich zur Sicherheit vorab einen Einheimischen nach dem „richtigen“ Weg und dem notwendigen Zeitaufwand. Eine bis eineinhalb Stunden bergauf, meinte der, na dann..
Der fragliche Tag begann nicht vielversprechend: Die ganze Sierra war in tief hängende Wolken gehüllt, die sich zunächst auch nicht verziehen wollten. Irgendwann war mir das Warten dann aber doch zu blöd und ich machte mich auf den Weg.
Als ich schon etwa eine dreiviertel Stunde unterwegs war und meine Zunge kurz über den Schnürsenkeln hing, kam mir ein Paar von oben entgegen, denen ich die gleiche Frage wie schon am Vortag nochmals stellte. Na ja, so gute eineinhalb Stunden, vielleicht auch zwei, meinten die. Irgendwie musste ich am Vortag an ein Mitglied der spanischen Triathlon-Nationalmannschaft geraten sein oder so. Aber jetzt war ich schon so weit, dass mich doch der Ehrgeiz packte.
Mach so wie es geht, sagte ich mir, finde dein Tempo, gute alte Selbstmotivationsrituale eben.
Die Mühe hat sich gelohnt, mehr will ich dazu gar nicht sagen, ich lasse die Bilder sprechen.
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