Durch die Pyrenäen nach Andorra
- Helmuth Lauscher
- 18. Sept. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Meine Anreise nach Andorra führte von Spanien aus über mehrere Pässe bis zu 1.700m Höhe mit teilweise grandiosen Ausblicken. Die Straße war auch mit dem MAN größtenteils ganz gut befahrbar, so richtig eng wurde es nur zwei Mal bei Begegnungen mit großen LKW. Die Fahrer gingen in beiden Fällen aber sehr ruhig und souverän mit der Situation um und wir kamen jeweils im Schritttempo und mit angelegten Ohren unbeschadet aneinander vorbei.
Andorra selbst ist – wie es halt bei einem Zwergstaat in den Bergen nicht anders sein kann – winzig, eng, megasteil und proppevoll.

Es ging schon bei der Einreise beim Zoll los, wo „meine“ Spur auf 3,75m Höhe begrenzt war. Bei ca. 3,80 Höhe meines MAN war mir das Risiko dann doch zu groß, in Andorra auf neue Dachluken warten zu müssen und ich fuhr rechts durch, bis ich vor einer Zöllnerin stand. Die erklärte mir, dass ich hier nicht durch dürfe, bis ich ihr den Grund klar machen konnte. Nach ein paar Fragen zu meiner Person winkte sie mich schließlich freundlich durch.
Meine erste Station in Andorra befand sich kurz hinter der Grenze: Ein speziell ausgewiesener und kostenfreier Parkplatz unterhalb eines großen Einkaufszentrums. Potthässlich zwar, aber ich konnte unkompliziert einkaufen, entsorgen und Frischwasser auffüllen. Und angesichts aktueller Preise spottbillig tanken, mit einem zusätzlichen 5%-Rabatt des Einkaufszentrums.
Rundum wohl gefühlt habe ich mich in diesem alpinen Skiparadies trotzdem nie: Die ringsum riesenhoch aufragenden Berge empfand ich von unten ziemlich schnell als bedrückend, es gibt eigentlich nirgends wirklich mal Platz und die Orte, die ich mir anschaute, waren vollgestopft mit Hotels, Banken und Superangebotshops für den zollbegünstigten Einkauf von Zigaretten, Alkohol etc.
Etwas versöhnlich erlebte ich den Tag meiner Abreise: Ich war in Massana unterwegs und entdeckte eine kleine Schneiderei, wo ich eine Hose reparieren ließ und sie nach drei Stunden mit dem freundlichsten aller andorrischen Lächeln als „como nuevo“, also wie neu zurück bekam.
Und schließlich meine letzte Station am gleichen Tag: Der Envalira- Pass, wo ich noch eine Nacht bei Temperaturen gegen 0 Grad verbrachte und mich morgens warm eingepackt auf eine Wanderung zu einem kleinen Bergsee machte, um noch einmal den Blick aus ca. 2.300m Höhe auf und über die Berge in der Morgensonne zu genießen, bevor ich mich in Richtung französisches Mittelmeer aufmachte.
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